Showdown am Golf - Der Irak-Krieg im FernsehenTagung am 12. Juni im Funkhaus des SWR (Raum BE 8), Stuttgart, Neckarstr. 230Moderne Kriege sind stets auch Medien-Kriege, in denen es darum geht, die Felder der öffentlichen Wahrnehmung zu besetzen. Wie schon im ersten Krieg gegen den Irak ging es den Alliierten auch diesmal um die optimale Instrumentalisierung insbesondere der Film- und Fernsehberichterstattung für die eigenen Interessen: Ein Bilderkrieg, in dem die international vernetzte Medienmacht der westlichen Industriestaaten mit der Wort-, Ton- und Bildregie zugleich informationsstrategische Funktionen wahrnehmen sollte. Noch deutlicher als an der üblichen Filterung der Informationen durch das amerikanische und britische Militär und dem damit einhergehenden Nachrichten- und Bildermangel zeigte sich das am Konzept der embedded correspondents, das die Reporter zum Tross der Invasionsarmeen machen und damit auch die Perspektive der Berichterstattung lenken sollte. Diesmal allerdings zeigten sich trotz und wegen solch rigoroser Konzepte der alliierten Propaganda tiefe Risse im Netz der internationalen Kriegsberichterstattung. Während die Fernsehsender der USA angesichts des Showdown am Golf eher legitimatorische Funktionen übernahmen und die BBC sich um eine ausgewogene Position bemühte, schlugen insbesondere deutsche und französische Sender einen kritischen Kurs ein und berichteten z.B. auch über Opfer in der Zivilbevölkerung. Besser informiert als das westliche Fernsehen war allerdings vielfach der arabische Sender Al Dschasira. Im Rückblick auf die Ereignisse diskutieren Journalisten und Wissenschaftler auf der Tagung die Konsequenzen einer solchen Nachrichtenpolitik für die Fernsehberichterstattung. Programm:
Referenten:
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